Mittwoch, 2. Mai 2007

Letzte Sitzung GN520

Heute trafen wir uns zum letzten Mal in diesem Semester.

Unsere Themen:

Kurz noch ein paar Anmerkungen zu Carl Friedrich Gauss:

ein kleiner Ausschnitt aus Wikipedia.de:
_____

Namensgeber

Von Gauß entwickelte Methoden oder Ideen, die seinen Namen tragen, sind:

Methoden und Ideen, die teilweise auf seinen Arbeiten beruhen, sind:

Zu seinen Ehren benannt sind:

Zu seinen Ehren verleiht

_____ Zitat Ende _____


und es gibt auch ein Bild seines Gehirns: in der Universität Göttingen


Aber es gibt auch noch Fotos von anderen schlauen Köpfen (hoffentlich):


Mittwoch, 25. April 2007

Gedichte

Ein Bild von Karlsruhe bei Google Earth:


Ich habe ein kleines Sonett gefunden, dessen Inhalt jedoch sehr kritisch gegenüber der eigenen Form ist: von Robert Gernhardt

Sonette find ich sowas von beschissen
so eng, rigide, irgendwie nicht gut.
Es macht mich ehrlich richtig krank, zu wissen,
daß wer Sonette schreibt, daß wer den Mut

hat, heute noch so'n Scheiß zu bau'n.
Allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
das kann mir echt den ganzen Tag versau'n.
Ich hab da eine Sperre und die Wut

darüber, daß so'n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.

Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht, will's echt nicht wissen.
Ich find' Sonette unheimlich beschissen.

Sonntag, 22. April 2007

Protokoll vom 18.04.2007

18.04.2007

· Simulation einer mündlichen Prüfung (Comps)

· Vortrag Jamie Der Hexenhammer

o Inquisitor (Definition), nachzulesen bei http://de.wikipedia.org/wiki/Inquisitor

o Das Wort femina, Diskussion über den Ursprung

o Dialektik der Zeit 16./17. Jahrhundert: viele Hexenverbrennungen

o Astrologie als Pseudowissenschaft und der Hexenhammer war auch „wissenschaftlich“, unvorstellbar, wie viel durch den Glauben beeinflusst werden kann

o Wo waren die Hexenprozesse? Erst in ca. den letzten 15 Jahren viele neue Forschungen über Hexenprozesse

o Wo waren die ersten Prozesseàin Frankreich = falsch, die meisten im mitteleuropäischen Bereich…neun Millionen Hexen gestorben

o Ergebnis der Forschung: man war von falschen Daten ausgegangen, hohe Zahl nur ein Mythos; in der Nazizeit sehr beliebt, um zu zeigen, wie schrecklich die Kirche ist

o In den 60-ern/ 70-ern in der Frauenbewegung immer wieder aufgegriffen

o In Deutschland wird jetzt viel geforscht

o Hexen verkaufen sich immer gut, nicht 9 Millionen, vielleicht eher „nur“ 400.000-600.000 Hexen gestorben

· Nun lesen wir den Hexenhammer

· Es macht den Anschein der Wissenschaft

· In Afrika: „koro“ noch immer der Glaube der Männer, dass ihre Penisse verschwinden und sie dann die Hexen suchen und sie töten, um ihn wiederzuerlangen

· Warum Frauen zu dieser Zeit so gefährlich?

o Gesellschaft verändert sich, Stadt mehr Rechte in der Stadt

o Frauen als Weber, Textil, Wirtshäuser

o Sie haben Werkstätte

o Sie kann nicht mehr zu Hause arbeiten, ökonomische Macht, mehr als Männer

o Das Negative wird von der Frau weggenommen, mehr Berechtigung

o Im Mittelalter in der höfischen Gesellschaft hinter Mauern

o Hebammen, Kräuterfrauen hatten Respekt, Männer wollten diese Macht wegnehmen

o Penicillin erst ca. 1930 erfunden

o Pseudowissenschaftlich, systematisiertes Denken, aber immer noch falsch

o Autoritär, Patriarch-Denken

· Konkret Text

o Bezug zu Bibel, Cato; typisch man bezieht sich auf Autoritäten, verleiht Legitimation

o Laufend Bezugnahme auf ältere Quellen

o Was haben die Menschen geglaubt? Frauen können Penisse klauen, können Bund mit dem Teufel eingehen, was ist die Frau für ein Wesen? Sexuell triebhafter als Männer!

o Man muss an Gott glauben und ohne den Glauben ist man auch eine Hexe

o Bezug Faustus: sein Glaube war nicht da

o Was können Hexen alles machen: Menschen zu Tieren verzaubern, Penisse weghexen …

· Filmausschnitt Monty Python





Tschökes, Euer René.

Dienstag, 17. April 2007

Mittwoch, 11. April 2007

Kalenderblatt-Podcast über Wallenstein

Hier ist der Link zum bayerischen Rundfunk.

WEB: Bayerischer Rundfunk radioWissen


Und hier könnt ihr euch die Ausgabe über Wallenstein anhören:

AUDIO: Kalenderblatt vom 26.2.1634: Wallensteins Leiche wird entdeckt

Dienstag, 10. April 2007

Orientalismus (vom 28. März, siehe unten)

Die Diskussion begann mit der Frage: ,,Woran denken Sie, wenn sie das Wort ,Orient' hören?" Für uns in Amerika hat der Begriff eher etwas mit Japan oder China zu tun. Edward Said spricht in seinem Buch jedoch von dem nahen Osten: Israel, Ägypten, Palästina, usw. Das wurde klargemacht und wir haben uns in 4 Gruppen geteilt, jeder mit einer Frage:
(1) Was ist eigentlich Orientalismus? s. 1-5
(2) Was sind die Unterschieden zwischen 'pure knowledge' and 'political knowledge'?
(3) Welche Probleme tauchen auf während des Studiums der orientalischen Kulturen?
(4) Was tut Orientalismus für uns? (Was bietet er?), s. 12-13


Wir haben diskutiert, ob es möglich ist, eine andere Kultur ohne Vorurteile/Neigung zu betrachten. Obwohl man versuchen kann, alle Vorurteile zu ignorieren, bleiben sie ständig im Hintergrund. Ist das unbedingt etwas Schlechtes?
Orientalismus (d.h., unsere Vorurteile) gibt uns einen Ausgangspunkt für Forschung usw. Solange wir unsere Neigung mindestens erkennen, ist die Lage nicht so schlimm.
Orientalismus ist für uns auch wichtig, denn wir studieren, wie "die Welt der Anderen" in der frühen Neuzeit gesehen wurde.

Montag, 2. April 2007

28. März

Protokoll 28. März
von Lydia Jones geschrieben

Obwohl Dr. Lazda die Schule schwänzt um eine Konferenz zu besuchen, sind wir tapfer mit der Klasse fortgefahren. Mit Herr Wehner als unser Leiter haben die Undergraduates und Graduates folgendes zusammengemacht:

I. Mike Vins hat einen Vortrag mit Powerpoint über Hartmann Schedel gehalten.

II. Zac Sullivan hat einen Vortrag mit Powerpoint zum Thema Juden-feindlichkeit gehalten.
(Powerpoint kommt bald ins Blog!)
III. Tim Neunzig hat Reklame für Flava Fest 2007 gemacht.

IV. René Neumann hat frei über
Sebastian Munster und die Cosmographia gesprochen.
*Sebastian Munster: 1488 in Nieder-Ingelheim/Rhein-1552 in Basel
-seine Aufgabe in der Cosmographia: die ganze Welt zu beschreiben
-d.h. nicht nur Erdkunde, sondern auch Kulturen, Sprachen, Religionen usw.
*Die Cosmographia wurde 1544 geschriben mit 900 Holzschnitte und 40 Karten
-Sie war 20 Jahre in Vorbereitung
-Das Buch war sehr beliebt und es gab viele Fassungen (umgefahr 40 Editionen zw. 1544 und 1628)
-Das Buch sollte auch unterhaltsam sein
-seine Entwurf wie Amerika aussehen könnte war die Erste (und gar nicht schlecht):

-Sie können selbst vergleichen:
*Wo hat er seine Infos her?
-Er hat viel gelesen (Reiseberichte, die Bibel, Literatur), und gereist (durch Deutschland und der Schweiz). Er hat sogar an Könige geschrieben um Infos zu kriegen.
*danach haben wir uns intensiv mit einer Karte und dem Text dazu beschäftigt
*horror vacui
Angst vor "weiße Flecken" d.h. von dem Unbekannte
-Kartenränder selbst können weiße Flecken ausschließen
-Das Riesenschiff auf der rechten Seite füllt eine Wissenslücke z.B.
*was zeigt uns die Karte sonst?
-Kannibalen! Gold! Urmenschen die nakt herumlaufen! Regenwald!
-alles exotisch und anders: eine neuen Welt von deren man Neugerig und Angst hatte
V. Pause

VI. Wir sind draußen gegangen um das schöne Wetter zu genießen und Matt Wehner hat eine Diskussion über die Einleitung zu Edward Saids Buch "Orientalism" geführt. Mehr über unsere Diskussion kommt bald!

Sonntag, 1. April 2007

Protokoll - 21.03.07

mit der linken Hand von Matt geschrieben (eigentlich mit beiden getippt) ...

Die Stadt und Literatur in der Stadt

Am Anfang wurde die Frage gestellt, was uns beim Lesen gefallen hat. Die öffentliche Meinung war, dass die weltlichen Dinge am besten waren.

Hans Sachs hat ein bestimmtes Formular für seine Meisterlieder. (Siehe Einführung u. Biografie online.) Er hat mehr als 4200 Meistergesänge geschrieben. Sein Leben hat viele Ähnlichkeiten zu Dürers. Wir haben Die Meistersinger von Nürnberg in Wikipedia nachgeschlagen.

die Insel Bachi
Thema ist, "Phantasien aus der Weinflasche". Es geht um seine Traumreise nach dieser Insel und was er gesehen hat, sowohl positiv als negativ. Lektion: mehr Leute sterben durch Alkoholismus als durch Krieg. Dargestellt sind die negativen Folgen der Völlerei.

Typisch für ein Meisterlied ist: (1) Strenger Aufbau, strenge Struktur, (2) von Minnesang beeinflusst, aber alle Themen sind möglich (nicht nur Liebe usw.), (3) nicht Kunst für den Adel sondern für das Bürgertum. In die Fastnachtspiele sind die Bauern fast immer dumm. Die Menschen in der Stadt waren aber selbstbewusst, relativ reich und gebildet. Die Spiele wurden von Truppen von Spielern aufgeführt. Sie waren weltlich statt kirchlich. Fastnacht ist übrigens das Austreiben des Winters, Anfang der Fastenzeit (Lent).
Die Meistersänger waren Handwerker. Wie wurde man Meistersänger? Man musste von einem alten Meistersänger ausgebildet werden. Bei der Arbeit wurde viel gesungen. In der Gesellschaft hatte ein Meistersänger ein hohes Ansehen.

Wir haben in Brandt (Grundkurs germanistische Mediävistik/Literaturwissenschaft, das Buch von dem Walther Kurs) s. 55-72 gelesen. Die Literatur ist ein Träger von Informationen. Brandt gibt vier Thesen (s. 57), die wir kurz diskutiert haben:
(1) Sprachwissenschaft ist integraler Bestandteil der Mediävistik
(2) Mittelalterliche Literatur vermittelt Kentnisse, die kein anderer Überlieferungsträger bietet
(3) Diese Kentnisse betreffen nicht nur die Sachkultur, sondern auch mittelalterliches Denken
(4) Texte, die solche Informationen liefern, sind keine neutralen Auskunftsinstanzen, die eindeutige Auskunft auf Fragen geben, sondern müssen selbst wieder mit verschiedenen Methoden und unter verschiedenen Aspekten interpretiert - und das heißt ursprünglich: 'verdolmetscht' werden, damit man sie in ihrer Aussage einschätzen kann.

Wir haben auch für 15 Minuten debattiert, ob man "Literatur" wirklich hassen kann. Jamie war der Meinung, dass der Großteil der Literatur langweilig und nutzlos ist. Dr. Lazda sagte, man müsse interdisziplinär arbeiten, denn die Literatur sei ganz nutzvoll, nicht nur für Leute, die "Literatur" lesen müssen, sondern auch für Geografiker, Anthropologen, Historiker, usw. Die Literatur zeige uns, wie die Welt einmal war.

Wie passen diese Ideen und das Hausratbüchlein (von Hans Folz) zusammen?
(1) Viel Gesellschaft - wie man sich benehmen soll, die Rolle von Frauen, die Rollenteilung
(2) die Unterschiedlichen Berüfe - der Gläser, (siehe Liste) usw.
(3) Sozialumstände - ein Teil der Bevölkerung hatte genug Geld, diese Sachen (im Haus) zu kaufen
(4) Wie ein Haus aussieht (Zimmer usw.)

2. Teil - Tugendkatalog (solche Kataloge waren populär)
(1) Was soll der Mann können? -soll sich bilden, ein Handwerk lernen, seinem Meister treu dienen.
(2) Die Frau - soll schamhaft (coy, bashful) und züchtig (chaste) sein.

der (die?) Hausdrachen - eine Frau, die ihre Meinung sagt


Wir haben dann Schwänke von Hanz Folz (course reserve) besprochen. Jede Gruppe hat eine Geschichte zusammengefasst.

Wahrsagebeeren:
Personen: Abenteurer, 3 Juden (2+1) Wo: Frankfurter Messe Gewinner: Abenteurer, Verlierer: Juden, Moral: die Juden sind töricht und dunkel, geht nur zum richtigen Arzt!

Die halbe Bierne:
Ein Baure bleibt ein Bauer und sie bleiben immer dumm. Die Adligen sind nicht besser.

Die Hose:
Verlierer: der Mann. Frauen arbeiten zusammen und betrügen die Männer. Wo: Basel. Frauen werden positiv bezeichnet. ("Sie ist in Ordnung.")

Ein Schwank darf so charakterisiert werden:
  • kurze Geschichte
  • komisch
  • moral
  • gesellschaftskritisch
  • von Handwerkern geschrieben
  • derbe (bawdy) Humor / Sprache
  • es gibt einen Hohepunkt und einen Wendepunkt







Freitag, 9. März 2007

Protokoll – 7. März 2007

mit der rechten Hand von Zac Sullivan geschrieben


Two words for gluttony in German:

Völlerei – theologischer
Fresserei – Gluttony

Luther war ein großer Einfluß, aber weniger innovative als manchmal gedacht. Er kam aus Thüringen, benutzte eine Kanzleisprache – die Prager Kanzleisprache. Ackermann aus Böhmen (~1501) war auch Prager Kanzleisprache. Nicht Schöpfer der Sprache, sondern der Weiterentwickler, Verbreiter, Katalisator der „teutschen“ Sprache.

Der Ausgleichsprozeß fing mit Kanzleien an.

Erasmus von Rotterdam hat eine kritische Ausgabe von verschiedenen Varianten der Bibel gesammelt.

Sankt Jeronimus übersetzte, war für die Vulgata verantwortlich.

Die Septuaginta war die griechische Übersetzung des Alten Testaments.

Die Vulgata war der lateinische Bibeltext. Die Vulgata wurde aus dem Griechischen und Hebräischen übersetzt.

Wulfila – NT (nicht komplett), von Latein ins Gotisch. Einziges noch existierende gotische Dokument. Die Wulfila Bibel ist in Uppsala Schweden. Im 30 jährigen Krieg wurde das Codez Argenteus nach Schweden gebracht.

Es gab einige (etwa 18) Übersetzungen der Bibel vor Luther (die erste war 1476), aber sie waren latinisiertes Deutsch.

„Ketzer“ heißt „heretic.“

William Tyndale – übersetzte lebte in Wittenberg, wurde verbrannt.

John Wycliffe – im 14. Jh. Vor Tyndale hatte ins Englische die Bibel übersetzt. „44 Jahre nach seinem Tod wurden seine Gebeine auf Anweisung des Papstes exhumiert und verbrannt.“ – evangelium.de

Johannes Hus hatte die Bibel ins Tschechische übersetzt, wurde auch verbrannt.

Wir müssen Tode geschichtler Personen und ihren Schmerz besonders ernst nehmen.

Wort für Wort wurde die Bibel oft übersetzt. Die Übersetzter waren vorsichtig, weil es wichtige Arbeit war, mit dem Wort Gottes zu arbeiten.
Martin Luther (1483-1546)

Idee der Reformation: Man kann es selbst machen – selbst beten, selbst lesen, man braucht nur die Gnade Gottes.

Diese waren die Ablaßwahlspruche zu der Zeit Luthers:

„Sobald das Geld im Kasten klingt,
die Seele in den Himmel springt.“ – Johann Tetzel

Andere Version:

„Wenn das Geld im Kasten klingt,
die Seele aus dem Fegfeuer springt.“

Luther war ein Augustinermönch.

Nur durch Glauben kann man erlöst werden, meinte Luther. Das war sein Hauptpunkt, von seiner Exegese des Römerbriefs. Man kann seinen Weg in den Himmel nicht erkaufen. Luther war der Hauptkritiker der Kirche & einer von den drei Hauptfiguren gegen die katholische Kirche. Die anderen zwei: Zwingli, Calvin.

Die Vulgata hat Luther mit den hebräischen & griechischen Texten verglichen.

Im Kurs wird viel von Luther geredet.

Manche haben Luther als „Mann des Volkes“ betrachtet.

„Katholisch“ hieß nur „universal,“ & es gab eigentlich bis zur Zeit der Reformation nur eine Kirche. Luther wurde verbannt (exkommunikiert).

Luther war weder arm noch reich. Sein Vater wollte, daß sein Sohn zum Juristen wurde, aber irgendwie ist nie was daraus gekommen. Luther war auf einem Pferd in einem Gewitter, und er betete Sankt Anna an: „Laß mich am Leben & ich werde ein Mönch!“
Jedenfalls, so lautet die Legende. Vielleicht machte er das, nur nicht Jurist zu werden. Vielleicht hat er es eigentlich nicht gemacht. Vielleicht war es gelogen.

Reuchlin war Professor für das Hebraische.

Der Sendbrief von Delmetschen.

Warum ist dieser Brief so wichtig? – Compsfrage

Im Brief erklärt Luther linguistische Sachen, aber wichtigerweise schreibt wirklich die erste Theorie des Übersetzens.

Eine gute Übersetzung kann von allen (nicht nur von Gebildeten) verstanden werden.

Moderne Beispiele dementsprechend sind vielleicht „The Message“ – auf alltägliches Englisch, oder „Extreme Teen Bible.“ Auf Deutsch ist ein gutes Beispiel dafür „Der große Boss,“ der so beschrieben wird: „unverschämt fromm.“ Das ist das Alte Testament und ist nach Peters Meinung, amüsant zu lesen.

Vor 20 Jahren konnte man das Wort „geil“ kaum aussprechen. Heutzutage gibt’s Reklame von dem Goethe Institut mit dem Wort darauf.

Diskussion von Sendbrief von Dolmetschen

Luther war schon berühmt zur Zeit des Schreibens.

„Alle Papisten sind Esel.“ – Dr. Lazda, scherzend.

Luthers NT 1522 war sofort ein Bestseller.

Die Katholiken hatten Luthers Übersetzung genommen & eine katholische Version gemacht, und das Vorwort geändert.

Luther war ziemlich frech. Luther war rhetorisch sehr begabt.

War sagt Luther über Übersetzen? – Möglicherweise gute Compsfrage

Antwort auf die Frage: Er sagt, er kann das auf sein „bestes Vermögen“ machen, aber seine Übersetzung ist nicht am besten. Spätere Ausgaben versuchte er auch zu verbessern. Auf der einen Seite ist er bescheiden, aber er ärgert sich, daß die Kirche unautorisiert seine Übersetzung aufnahmen, aber er findet es unrichtig, daß er von den Papisten verurteilt wird. Luther gibt Fehlbarkeit zu. Er gesteht, daß die Fehler ihm gehören. Es ist seine Arbeit mit seinem wissenschaftlichen Herangehen.

Albrecht Dürer hatte die ersten Verlagsrechte in Deutschland, weil seine Werke beliebt war.

Wer etwas tut, hat viele Kritiker. Luther hat viele Sprichwörter benutzt & geprägt.

Luther benutzt Bauern-, Handwerker-, & Tischlersprache.

„Faß voll Bier“ – oder „Beutel des Geldes“

Wenn man eine Übersetzung macht, muss man sie relevant zu der Zeit machen, möglicherweise mit doofen Beispielen von TV oder Internet oder MTV, usw.

Der Text von dem Sendbrief klingt modern & verständlich, aber die Beispiele sind veraltet. Damals war das Lutherdeutsch aber supermodern.

„Aufs Maul“ sehen. Die Sprache einer Übersetzung soll engagierend für die Leser sein.

„Verlierung der Salben.“

Luther hat viele Sprichwörter eingeführt, neue Wörter geprägt (coined). Er hat immer neu weitergesucht.

Doch – Würzwörter – flavoring participles – „gar nicht,“ usw. Das sind die Würzwörter von Luther, und im Deutschen gibt’s relativ viele. Er hat versucht, Wörter die im Ober- & Niederdeutschen verstanden werden könnten.

Compsfrage: Was können Sie über den Sendbrief von Dolmetschen sagen?

Widerholung: Luther war nicht der Schöpfer der Sprache, sondern der Verbesserer der Sprache. Kommt eine Frage darüber? „Garantiert,“ meint Dr. Lazda.

Mittwoch, 7. März 2007

Protokoll, 28.2.2007 (von Aaron Hollis)

Peter Zimmerers Vortrag über Albrecht Dürer


-Dazu eine Diskussion über Dürer
-"Underweysung der Messen"
-Objektivität in der Kunst
--Venus von Wllendorf, (Proportionen, was "attraktiv" ist)


-Ansel Adams
--kolonialische Blick--taking possession, imprinting one's own ideas
--mit Edward Saids Orientalismus verbunden



Medizin

-Jakob Rufs Hebammenbuch
--Der Körper als System

(--Das Hebammenbuch erinnert mich an dieses Kinderbuch; die Bücher erfüllen den gleichen Zweck, sie erklären Schwangerschaft und Geburt und präsentieren die Welt als wissenschaftlich und regelmässig)
-"ad fontes"--Hippokrates, Galen, z.B.
--der Mensch ist Mikrokosmos, die Welt ist Makrokosmos
--Viersäftelehre: Blut, Schleim, schwarze Galle, gelbe Galle; das Ziel ist Gleichgewicht im Körper (man wurde Blut ablassen, um Gleichgewicht zu reichen).
--Jahreszeiten, Lebensalter, Astrologie beeinflussen die Säfte
-dazu auch eine Diskussion über medizinischer Terminologie und der amerikanischen Neigung für neutrale Wörter...

Paracelsus

-nach dem Tod wurde seine Werke verbreitet; im Leben wurde er scharf kritisiert.
-riesiger Einfluss auf der deutschen Sprache:
--eine der 1., der auf Deutsch geschrieben hat
--neben Luthers Schrifte war seine Schrifte die meist gelesene
-"Vorred doktor Paracelsi in den ersten tractat"--eine Rechtfertigung seiner Ideen
--hat falsche Doktoren angeriffen
--Spezialisierung seines Berufs
--Medizin als Wissenschaft oder Kunst statt Glaubnis
--jede Krankheit hat eine Ursache
-Er war sehr stark eingefeindet, weil seine Ideen gefährlich waren...

Samstag, 3. März 2007

Protokoll vom 14. Februar (von Lydia Jones)

14. Februar 2007

Wir haben mit "Dark Age Ahead" von Jane Jacobs angefangen.
JANE JACOBS
-J.J. war Journalistin und ihr Mann war Architekt.
-Sie nahm an die Greenwich Village Bürgerbewegung gegen die Pflasterung des Viertels teil.
-Sie hat "The Death and Life of Great American Cities" 1961 geschrieben.

Jacobs charakterisiert ein "Dark Age" als eine Zeit des Vergessens in der eine Kultur verloren geht. Sie nennt als Beispiel wie China sich abgeschlossen hat unter die Einfluss von Konfuzius. Dann haben wir die verlorenen Kulturen für die Jacobs sich interessiert genannt und kurz diskutiert:
-Mesopotamien
die erste Städte erschien in Mesopotamien aber diese Kultur ist verloren gegangen wegen der Abholzung
-amerikanische Indianer
die mündlich überlieferte Kultur den amerikanischen Indianer ist verloren gegangen
-Ainu
- wir wissen fast gar nichts über diese weiße Rasse die einmal auf Japan lebt.
-Tasmanien
der Fall von eine Gruppe von Ureinwohner die isoliert wird und wichtige Fähigkeiten verlor: wie man Werkzeuge macht, wie man ein Feuer macht usw.

Danach haben wir die Idee von das "Widererfinden" behandelt. Als Beispiele haben wir bewegliche Lettern erwähnt. Bewegliche Lettern gab es in Osten schon viel früher als bei Gutenberg.

Woran kann man an eine Kultur verlieren?:
1. Kenntnisse
2. Fertigkeiten
3. Fähigkeiten Dinge Herzustellen
4. Ressourcen
5. Grundbesitz

- Danach haben wir uns die Frage gestellt, "Aufklärung: gut oder schlecht?" Wir sind hin und her gegangen zwischen die zwei Seiten: fortschrittliche Denken und konservative Denken.

- Wir haben dann Vor- und Nachteile der Globalisierung erwähnt:
-Verlust an der Individualität
-Wirtschaftkreisen sind nicht regional sondern global
(Wir haben es versucht uns ein Welt ohne Strom vorzustellen- und haben beim Gedanken geschaudert)
- die Gefahr von der Menschenbewachung

Jacobs meint dass es 5 "Kolumne" gibt damit eine Kultur einen Dark Age vermeiden kann:
1. Familie und Gesellschaft
2. Ausbildung
3. Wissenschaft
4. Steuer- und Regionalkräfte
5. selbstkritische Einstellung der Spezialisten

- Dann haben wir versucht unser bisheriges Gespräch relevant zum Kurs zu machen...
- Zu diesem Zweck haben wir uns einige Fragen gestellt:
-Wie passt Jacobs zu Brant? Warum haben wir "Dark Age Ahead" überhaupt gelesen?
- "Kann man eine Kultur retten?
-Was heißt "eine Kultur retten?"
- Welche Subkultur rettet man?

- Um die Fragen zu antworten haben wir es versucht Brant als entweder konservativ oder als progressiv einzustufen.

KONSERVATIV
- das Narrenschiff als Warnung
- man darf kein "ich" sein
PROGRESSIV
- Brant hat Verständnis für die Armut
- das Narrenschiff als ein Ruf nach Veränderung

-frühere Forschung von Brant hat ihm als ein Mann der im Mittelalter verhaftet war gesehen

Vergleich von Brant und Jacobs
- Wo Jacobs eine politische Gesellschaft anredet, redet Brant eine Seelengemeinschaft/Glaubensgemeinschaft an.
- Beide können als eine Warnung gesehen werden.
- Beide gehen um die Verhaltensweise den Lesern
- beide bieten Rat wie man sich ethisch Verhalten soll an

- Wir haben uns Kapitel 66 von dem Narrenschiff angeschaut.
- Wir haben kurz die Metapher des Schiffs, die Naturgewalt, die Unheimlichkeit, die Machtlosigkeit den Menschen, und das Motiv des Meeres u.a.
Mittelalterliche Themen und Elementen im Narrenschiff
- dem Tod begegnen
- die Lesbarkeit der Welt
-Holzschnitte
-Selbstbesinnung
- gegen: reisen, Geldleihen, Juden, Türken, Ausländer, Ungläubigen... kurz gesagt, alles was anders ist
-didaktisch
Sprache im Narrenschiff
-Frühneuhochdeutsch
-Alsasische Dialekt (Allemanisch)
- das Werk ist stark dialektisch gefärbt
das Schiff als Einheit
-geschlossene Gesellschaft
das Motiv des Narrens
-lebt noch heute: Karneval (Erlaubnis sich anders zu behalten)
Fastnacht- eine verkehrte Welt (auf dem Kopf stehend)
- Das Narrenschiff steht den mittelalterlichen Genre von dem Tugendspiegel auf dem Kopf. Statt eines Tugendspiegels schreibt Brant einen Narrenspiegel
-Sprichwörter dazu:
- "Narren und Kinder sprechen die Wahrheit"
- "Er tut als ob er der Narrenkappe an hat"

Zur kurzen Wiederholung

Hallo liebe Kursteilnehmer,

die Undergraduates haben ein Midterm, bei welchem der erste Teil "take home" ist. Vielleicht ist das für Sie auch eine gute Wiederholung? Hier der link dazu: http://bama.ua.edu/~rlazda/404_mid.html
Bitte nicht vergessen - bis Mittwoch müssen Sie Ihren ersten Entwurf Ihrer Arbeit via Turnitin einreichen!
rl

Donnerstag, 22. Februar 2007

Zur Sitzung am 28.2.

Bitte sehen Sie sich die neuen Links auf der Webseite an. Den Dürertext finden Sie auf Online Reserve, den Paracelsus-Text als Link von der Universität Braunschweig. Sehen Sie sich auch bitte die Links zur Viersäftelehre (four humours) an, die wichtig ist, um die medizinische Lehre der damaligen Zeit zu verstehen. Sehen Sie sich bitte auch die Links zu den sieben Todsünden an. "Gluttony = Völlerei".
Nicht vergessen: Arbeiten Sie unbedingt an Ihrer Bibliographie und dem ersten Entwurf Ihrer schriftlichen Hausarbeit.

Mittwoch, 21. Februar 2007

Protokoll: "Gluttony usw..." / das Ich und die Welt 1 - Weltchronik

Protokoll – 21.02.07

-Turnitin.com wurde für 10 Minuten besprochen.
-Die Aufgabe für nächste Woche: in die Bibliothek gehen, wo das Verfasserlexikon steht raussuchen, einen Band rausholen. Nach Hartmann von Aue suchen. Das Lexikon wirklich in die Hand nehmen! Das Lexikon ist die wichstigste Quelle für das Mittelalter. Was ist das Problem mit dem Lexikon? Wann ist der letzte Band erschienen?

-Hartmann Schadel (vom Verfasserlexikon) wurde diskutiert. Wer war er? Wir haben seine Bibliografie gelesen. Nürnberg war eine wichtige Stadt des Buchdrucks. Die Weltchronik ist mit einer heutigen Enzyklopädie zu vergleichen.

-Dann gingen wir in Zimmer 241.
-We saw a lecture from a prospective new French professor, Susan J. Dudash from Utah State University, entitled “Social Class, Vice, and Gluttony in 15th-Century France.” The talk centered on the author Christine de Pizan and her contemporary/antagonist Jean Gersaint. This part will be written in English, as the talk was in English. Fair, no? ;)

-in the post-plague years, gluttony was a lower-class phenomenon mostly

-de Pizan was trying to influence moral behavior for all Frenchmen
The Seven Deadly Sins: pride, envy, anger, avarice, sloth, gluttony, and lust. According to de Pizan, Gluttony was the basis of all other sins. Here, gluttony is used to mean not just eating too much, but drinking excessively as well.
-knowing and scorning God, as well as all other sins of the tongue, were tied to gluttony.
-the tavern was the Devil’s church
-the problem was most acute in the urban environment; this is where the peasants who had suddenly some extra income, would go to drink beyond their station (status), income, etc. That was a big part of the problem: consuming beyond your “station” in life.

The common folk were prone to drinking too much in lieu of doing their work. Clerics should also avoid the taverns, unless necessary.

We looked at some images on the screen. These images form the heart of dePizan’s works on virtue. One of them suggests that gluttony transforms men into swine (img. 1)
Pigs, boars, and asses were used to personify the behavior/feasting that leads to gluttony.

Discussed was the topic of espoused partner morality; the female may have to take up the moral slack where her mate left off. Gluttony among women is particularly abominable, as it is the door to lust.

Christine’s Vision (1405-1406): allegorical dream vision, which can be interpreted on 3 levels:
-individual
-national (French)
-universal
Gluttony smothers chivalry. It also leads the aristocracy to sloth so they could not rule properly, and the common people to rebellion (opposite effects, both of which are detrimental to society’s well-being).

The tavern seems to have been frequented by
-seditious commoners
-upstart bourgeois
-lazy workers
-artists, laborers, and craftsmen, who are especially prone

When the common people spend their extra money (and then some) in the tavern, it leads to a dereliction of their work and failure to appear in church. The tavern was a meeting place for vagabonds as well.
-People should adhere instead to the church, and to their status in life.
-Gluttony opened the door, that door was the tavern.

==Pause==

Wir haben die Namen der Autoren im Internet nachgeschlagen.
Ikonografie: wie passt Text und Bild zusammen? Der Raum als Institution – wird idealisch dargestellt. Was innen ist, repräsentiert etwas weiblich (Kinder, Küche, Kirche) – the concept of female space, male space im Mittelalter.

Fasten war ein Weg, näher zu Gott zu kommen.

Wir haben über de Pizans Leben im Internet gelesen und die Geschichte von "Taverns" “Badehäuser” diskutiert.

Was war die Rolle der Frauen? Die Geschichte sagt uns nicht.

de Pizan nach war die Fresserei die Einstiegssünde, aber wir haben gelernt, dass Hochmut eigentlich größer war. Doch durch Fresserei sind wir auch hochmutig.

Frage: ist es auch nicht hochmutig, die Gesellschaft zu kritisieren? Ordnung in der Gesellschaft muss herrschen, aber wo liegt der Punkt, wo die Kritik zur Sünde wird?

==

Die Weltchronik – in der alten Schrift.
Was möchte er machen? Abrisse über die ganze Welt. Wie kann man das ganze Wissen der Welt aufschreiben?!!?!
Vorrede – was sagt er? Er will alle Missverständnisse erklären, basiert auf die Schöpfungsgeschichte, dadurch rettet er sich.
Die Bibel ist die absolute Wahrheit, weil sie von Gott kommt.

Der Hermeneutische Kreis wurde wieder besprochen. Die Wahrheit wird wieder und wieder revidiert. So... absolute Wahrheit? Nein.

Wir haben mit dem Spruch “Was ich weiß, ist wahr” geendet.

Vorbereitung: Das ich und die Welt - Weltchronik

  • TEXT: Weltchronik: Ein kurtze beschreybung des wercks der sechsztag von den geschöpff der welte (a1b und a2a)
  • TEXT: Weltchronik: Fremde Wesen (c2a und c2b)
  • TEXT: Weltchronik: Fenix der vogel (y6b)
  • TEXT: Weltchronik: einen Text aus der Auswahl, siehe Kursseite

Freitag, 9. Februar 2007

Filmnacht: Das Narrenschiff

Heute Abend, Freitag 9.2., 19:00 Filmnacht im Deutschen Haus: jeder der sich das Spektakel des "Narrenschiffes" nicht entgehen lassen will, ist herzlich eingeladen!

Donnerstag, 8. Februar 2007

Sitzung vom 7. Februar

German Day war ein Erfolg, aber doch sehr anstrengend. Statt uns gemeinsam den Film anzusehen, müssen sich alle Kursteilnehmer den Film in einer Gruppe oder alleine ansehen. Matt hat eine Kopie, ansonsten gibt es Netflix.
Filminfo: "The Ship of Fools", 1965, Regie: Stanley Kramer, u.a. mit Vivien Leigh, Simone Signoret, José Ferrer und Lee Marvin. Webseite für mehr Info: http://www.imdb.com/title/tt0059712/
Aufgabe (schriftlich): Was haben Film und Text gemeinsam und wie unterscheiden sie sich. Kann man die beiden verbinden? Wie finden Sie persönlich den Film?
Bitte online einreichen per turnitin.com; Turnitin ID: 1752570; Password: goethe

ACHTUNG: Das ist neben der Aufgabe für das nächste Mal, da wir die Sitzung verpasst haben.

Für das nächste Mal lesen Sie bitte unbedingt: Jane Jacobs, "The Hazard", (The Dark Age Ahead) in UA Library Course Reserve online (select for instructor "Lazda"). Wir werden über die Darstellung des Fremden und Anderen im Narrenschiff diskutieren, und ob und wie sich die Thematik auf eine andere Zeit beziehen lässt. Wir werden also auch den Film und den Essay von Jane Jacobs diskutieren.

Mittwoch, 31. Januar 2007

An der Wende - Verhaftet im Mittelalter - Protokoll

Rückumlaut ist der Vokalwechsel im Präteritum einiger schwacher Verben (brennen - brannte)
• Rückumlaut: durch Assimilation der anderen schwachen Verben, fällt der Rückumlaut weg
Ablaut: alle germanische Sprachen gemeinsam: Lautwandel in Präteritum und Partizip Perfekt der starken Verben (gehen - ging - gegangen)
• Mischverben: rennen, denken, nennen,
• viele Verben werden schwach - die schwachen Verben dominieren
Bildung gründet die Bildung einen eigenen Stand
vom Lehenssystem zu einer Ständegesellschaft
auch durch Bildung konnte man Ansehen erringen
viel wird deutsch, aber auch viele lateinische Wörter
• 1519 nur 10% aller Bücher in Deutsch
• 1770 immer noch 14% in Latein

▼ Sebastian Brant
• 1458 geboren - 1521 gestorben
• Sohn eines Handwerkers
• in Strassburg studiert
• Stadtschreiber in Basel
• dann Ruf zurück nach Strassburg
• Jurist

▼ Das Narrenschiff
1494 entstanden (2 Jahre nach der Entdeckung Amerikas); aber vermutlich kein Bezug zu Kolumbus
erster europäischer Bestseller
• viele Holzschnitte (viele von Dürer)
Dürer war auf Reisen und hat nur kurz in Basel geholfen
• erste Übersetzung ins Latein; dann in andere Sprachen

▼ viele Mittelalterliche Motive, die das Werk mit dem Mittelalter verbinden
• Konfrontation mit dem Tod
Selbstbesinnung
• Glauben an Gott
• gegen Reisen ohne Ziel
• gegen das Leihen von Geld von Juden
• gegen die Türken (gegen die ganzen usländigen Narren); gegen alles, was anders ist
• deutsche Dichtung nach lateinischem Vorbild (Syntax)
• im elsässischen Dialekt geschrieben, viele Dialektausdrücke (Alemannisch)

▼ Das Narrenschiff

• der Narr ist überall zu finden
• er hält nicht den Tugendspiegel sondern den Narrenspiegel vor
• war Brant konservativ? Bezieht er sich in das Narrenspiel mit ein?

Holzschnitte im Narrenschiff
• sehr aufwändig
• anschaulich und aussagekräftig
• Bilder mit vielen Symbolen (Symbole nötig zur Kommunikation, da viele nicht lesen konnten) ABER: Kontext heute oft vergessen
• Verbildlichung des Textes für die Analphabeten
• Bilder waren nur sehr sehr selten zu finden, v.a. in Klöstern

Lesen
• einfache, spielerische Sprache

▼ Vorrede des Narrenschiff
• die Welt ist verkommen, die Narren sind überall, die Bibel wird nicht mehr geachtet, die Welt versinkt in dunkler Nacht
• wer soll in das Schiff hinein?
• viele Narren stürmen auf das Schiff und jeder will der Kapitän sein
• "ich habe Bilder hinzugefügt, für die, die nicht lesen können"
• ich habe es Narrenspiegel genannt, und jeder soll sich selbst erkennen

▼ Z. 85 und folgende: was sagt er über sich?
Demütig - "ich hoffe, dass der Leser mehr Verstand als ich und mein schwaches Gedicht"
• man findet auch viele Närrinnen "sie bekommen auch eine Narrenkappe"

▼ Was sagt der Prolog?
alle sind Narren / es ist menschlich ein Narr zu sein
• er kann Narren erkennen; nur Narren können Narren erkennen

▼ ist er selbst ein Narr? problematische Diskussion
"da sitz ich selbst voran in dem Schiff" Kap.1
• normaler weise sagt er nicht "ich"
• er entscheidet wer ein Narr ist; anmaßend, überheblich
• er ist ein Narr, aber erkennt die Fehler
Hofnarr: unantastbar, durften Kritik äußern, waren klug, spielten den Narren
• wir sind alle närrisch
• evtl. ein Instrument das Volk nieder zu halten?

▼ Kapitel 1
• er sitzt ganz vorne in dem Schiff
• er hat viele Bücher, aber hat sie nicht gelesen
• Ptolemeus hat alle Bücher der Welt
• "wer viel studiert wird ein Fantast"
• auch er hat Eselsohren, aber sie sind versteckt: auch ein gebildeter Mensch kann ein Narr sein UND auch der Autor ist ein Narr und die Leser fühlen sich nicht persönlich angegriffen, da er einer von ihnen ist

▼ ist der Text moderner als der Ackermann?
Ackermann (1401) älter aber modernere Sprache
Narrenschiff (1495) jünger aber ältere Sprache; vgl. Monophthongierung / Diphthongierung ("von den bosen wibern")
• der Sprachwandel geschieht sehr unterschiedlich

Dienstag, 30. Januar 2007

Vorbereitung auf die Sitzung vom 31.1. 07

Bitte keine Panik, wenn Ihnen der Text des gesamten "Narrenschiffs" zu viel wird. Natürlich sollen Sie lesen, so viel Sie können. Auf jeden Fall sollen Sie für diese Sitzung lesen: Die Vorrede, Kapitel 1 (Von unnützen Büchern), Kapitel 18 (Vom Dienst für zwei Herren), 27 (Vom unnützen Studieren), 34, 64, 65, 66. Nächste Woche lesen wir dann weitere Kapitel.
Fragen Sie sich beim Lesen, was für ein Mensch Sebastian Brant gewesen sein könnte. Die Meinungen in der Forschung auseinander - warum wohl?
Bis dann! rl

An der Wende - Verhaftet im Mittelalter


TEXT: Sebastian Brant: Das Narrenschiff

AUDIO: Christoph Walter: Schreibung gleichlautender Wörter

AUDIO: Sprachwandel in der Morphologie

AUDIO: Bildungsbegriff, Humanismus Latein vs. Deutsch

AUDIO: Konjunktionen und Präpositionen


AUDIO: Syntax

TEXT: Stefan Elit: "Ich" war einmal. Literaturwissenschaftliche Problemhorizonte bei Subjektivität in Texten.


Montag, 29. Januar 2007

Protokoll vom 24.01.2007

Protokoll GN 520: Renaissance und Barock Dr. Rasma Lazda 24.01.2007

I. Kleine Überprüfung der Hausaufgaben:

Thema: Monophtongierung
· Auch das Niederdeutsche macht diesmal Entwicklung mit. Eine Änderung im Konsonantismus ist z.B. der Wechsel von „S“ zu „Sch“:
Aus „Slange“ wird „Schlange“
· Bei der Kombination „Sp“ und „St“ hat noch unser heutiges Neuhochdeutsch diese Lautentwicklung in der Graphie nicht konsequent ausgedrückt:
Wir sprechen „Schpeer, aber wir schreiben Speer (Beispiel)
Das Niederdeutsche ist konsequenter: das gesprochene „Stein“ wird auch „Stein“ geschrieben

Problem: Verhältnis gesprochener und geschriebener Sprache
Im alemannischen Sprachbereich tendiert die Schriftlichkeit zur Vereinheitlichung, je mehr Schrifttexte produziert und rezipiert werden, desto mehr Einheitlichkeit findet man.
Man muss Schriftlichkeit und Mündlichkeit immer klar unterscheiden
· Auch im Englischen schreibt man teilweise anders als man spricht:
„my house“ spricht man [mai] house
Im Litauischen schreibt man alles phonetisch


II. Übung: Entzifferung der Handschrift bzw. einem Auszug aus dem 24. Kapitel aus „Der Ackermann aus Böhmen von Johannes von Tepl

· Nach gemeinsamen Rätselraten:
Frage: Was haben sie bei dieser Übung bemerkt?
- Buchstabierung ist nicht regelmäßig zwischen den beiden Texten, auch nicht im gleichen Text
- Erschwertes Lesen, keine Satzzeichen
- Nur kleine Trennungsstriche
- Verzierungen, Striche über den Buchstaben (Dehnungsstrich)
- Wir finden teilweise bereits Diphtongierung
- Keine Groß- und Kleinschreibung
Frage: Wie findet man die Wörter heraus?
- da hilft nur vergleichen!
- Man weiß ungefähr, wann es geschrieben wurde: ca. 1401 bzw. nach dem Tod seiner ersten Frau
Frage: Wo ist Tepl?
- in Böhmen – richtig!...also heute in Tschechien
- Tepl hat in Kanzleien geschrieben
- Er hat ca. von 1350 bis 1414 gelebt, in Schüttwa (Westböhmen) geboren und in Prag gestorben
- 33 Kapitel, die Jesu Lebensjahre, Trinität
· Bearbeitung Inhalt und Form. Hierbei werden Kapitel 23 und 24 laut gelesen
- Form sehr ausgeglichen, strikt
- Streitgespräch mit dem Tod, wie vor Gericht, Gott ist der Richter
- Der Tod spricht im PluralàPluralis Majestatis; wir = der Tod
- Es gibt noch keine geregelte Rechtschreibung
- „aus allen Löchern kommt Unrat“ (Tod redet über den Menschen)
- „könntest Du das Innere des Menschen sehen, da würde es Dir grauen“ (der Tod spricht)
- Wie sieht der Tod die Frauen?
Schönheit außen, aber im Inneren grausamàBezug zur „Frau Welt“, nur ist bei ihr die Schönheit vorne und das Grauen hinten

- über die englischen Übersetzung kann man von „altmodischem Buchenglisch“ sprechen
- was sind Unterschiede oder Schwierigkeiten beim Übersetzen? Man kann z.B. wortwörtlich übersetzen, dadurch klingt es aber teilweise lustig oder ist eher unverständlich. Deswegen werden auch freiere Übersetzungen angeboten, die einen leichteren Zugang ermöglichen und oftmals mehr Sinn machen
- „der Mensch als Herrscher über allen DingenàBezug zur Schöpfungsgeschichte
- „wenn der Mensch wirklich so schlecht, böse und unrein sein sollte, dann hätte Gott eine schlechte Tat getan“
- Alles genau durchkomponiert, ein fingiertes Gespräch, nur aufgezeichnet, es wurde geschrieben um zu lesen
- Ackermann greift alle Öffnungen auf, die gut sind, davor spricht der Tod über alle schlechte Öffnungen: „aus allen Löchern kommt Unrat“ (Tod redet über den Menschen)
- Ackermann: im Kopf sind die Sinne und Gefühle, die aus dem Herzen kommen, der Mensch steigt zu Gott hinauf, nur der Mensch allein hat die Vernunft empfangenàSuperbia: Hochmut, der Mensch steht mit Gott gleich
- Ackermann ist anmaßend
· „Der Ackermann aus Böhmen“ ist zwischen Mittelalter und Neuzeit einzuordnen
· Davor hatten die Menschen Angst vor dem Tod (Mittelalter)
· Gott sagt: „Die Menschen haben vergessen, dass sie sich großer Herrschaft anmaßen, die ihnen nicht gebührt.“
· Der Kläger (Ackermann) beklagt seinen Verlust, auch der Tod streitet und klagt
· Resultat: beide hatten einen Grund, sie haben gut gestritten
· Letztendlich gewinnt Gott, mittelalterliche Vorstellungen: Beide (Ackermann und der Tod) maßen sich zuviel an
· Aufklärerisch: ein Mensch hat den Text geschrieben, beide haben gut geklagt, in einem mittelalterlichen Text wäre nach nicht möglich
· Frühneuzeitlich, früh-humanistisch: die Tatsache, dass überhaupt ein Dialog stattfinden kann


Das nächste Mal: Das Narrenschiff!

Tschökes, René.

Montag, 15. Januar 2007

Leben und Tod

Das Spätmittlealter

Zusammenfassung über das Spätmittelalter.

Weltbild: stark von der Kirche geprägt; Der Mensch sieht sich als Teil der Schöpfung - nicht als Individuum.
Historischer Hintergrund: Macht der Kurfürsten nimmt zu; Städte gewinnen an Bedeutung; Bürgertum statt Rittertum; Pest um 1350; Aufschwung der Naturwissenschaften; Buchdruck, Ende: Reformation.
Dichtung: Minnesang veränderte sich: Meistersang und Volkslied. Johannes von Tempel. Viele Schauspiele, die nun dem ganzen Volk zugänglich waren.
Literarische Formen:
-
Schwank (Erzählung einer lustigen Begebenheit)
- Totentanz (weist auf die Vergänglichkeit hin, fordert zur Reue auf und stellt die Unausweichbarkeit des Todes dar)
- Volksbuch (verband Unterhaltung mit Lehrreichem)
- Meisersang (Spruchdichtung, 3 Strophen)
- Fastnachtsspiel (frühe Form des Dramas, neben dem lustigen Spiel hatte es eine ernste, moralisierende Absicht)

Seite zum Totentanz

Totentanz von Brecht

Audio: Angelo Branduardi: Ballo in fa diesis minore

Audio: Rolling Stones: Dancing with Mister D.

Johannes von Tepl: Der Ackermann aus Böhmen

Text bei Gutenberg

Ackermann verflucht den Tod in den verschiedensten Variationen, weil dieser seine geliebte Frau zu sich genommen hat. Der Tod verteidigt sich mit logischen Argumenten dagegen: es sei seine Aufgabe und er macht keinen Unterschied zwischen den Menschen.

Oswald von Wolkenstein: Ich spür ain tier

Text

Der Autor ist von seinem schlechten Gewissen geplagt und sieht dem Tod ins Auge. Er fürchtet um seine Seele und fleht um Barmherzigkeit.

Petrarca, Die Besteigung des Mont Ventoux

Info über Petraca

Das neue an seinem Tun ist, dass er einen Berg aus reiner Neugier besteigt und dann auch noch darüber schreibt.

Text: Bericht über die "Erstbesteigung"

"Den höchsten Berg dieser Gegend, den man nicht unverdient Ventosus, den Windumbrausten, nennt, habe ich am heutigen Tage bestiegen, einzig von der Begierde getrieben, diese ungewöhnliche Höhenregion mit eigenen Augen zu sehen."

Wie immer hat er das Büchlein von Augustin dabei in dem er zufällig folgende Stelle findet: "Und es gehen die Menschen hin, zu bestaunen die Höhen der Berge, die ungeheuren Fluten des Meeres, die breit dahinfließenden Ströme, die Weite des Ozeans und die Bahnen der Gestirne und vergessen darüber sich selbst." Er wird wütend auf sich selbst, jegliche Demut gegenüber Gott verloren hat und beginnt schweigend den Abstieg.

Höhlengleichnis


Text bei Projekt Gutenberg

Die Menschen sind wie Personen, die ihr Leben lang in einer Höhle gefesselt sind. Sie können nur die Schatten der Wirklichkeit sehen; glauben aber, dass das die ganze Wahrheit sein muss. Auch wenn sie gegen das schmerzende Licht sehen könnten.

Grundbegriffe der Hermeneutik

der Text ist hier zu finden.

Die Hermeneutik ist die Lehre vom interpretativen Verstehen, auch vom Deuten oder Auslegen.

Hermeneutische Differenz:
Das Grundproblem ist, das das gelesene zuerst fremd ist und erst durch einen Verstehensprozess sich angeeignet werden kann - es besteht eine gewisse Distanz zwischen Leser und Text.

Linguistische Differenz: der Leser muss die Sprache verstehen, um den Text auslegen zu können.

Historische Differenz: jeder Text altert unaufhaltsam. Wörter werden unverständlich, die Umwelt ändert sich

poetologisch/rhetorische Differenz: künsterische/dichterische Ausdrucksformen müssen richtig ausgelegt werden,

Die Hermeneutik spielt sich im Speckturm zwischen Vertrautheit und Fremdheit ab.

Hermeneutischer Zirkel
Das Ganze muss aus dem Einzelnen und das Einzelne aus dem Ganzen verstanden werden. Durch die Interpretation der einzelnen Elemente ergibt sich der Sinn des ganzen Textes. Dieser schreibt aber auch vor, wie die Elemente zu interpretieren sind.
Hermeneutische Spirale: Jürgen Bolten bevorzugt den Begriff einer Spirale, da der Prozess mit stetem Wissenszuwachs verbunden ist und nicht zum Anfang zurückkehrt.

Kommentar
Der Kommentar kann als Hilfsmittel zum Verstehen des Textes dienen. Dieser ist vor allem nützlich, wenn eine große Differenz zwischen Leser und Text besteht (z.B. zeitlich). Der Kommentar ist keine Interpretation.

Interpretation
Die Interpretation ist die methodisch reflektierte Auslegung oder Deutung eines sprachlichen Textes, oder anderer sinntragender Strukturen wie z.B. von Gesten, Handlungen.
Der Philosoph Odo Marquard: die Interpretation sei "die Kunst, aus einem Text herauszukriegen, was nicht drinsteht: wozu, wenn man doch den Text hat - brauchte man sie sonst?"
Das heißt, die Interpretation eines Textes ist umstritten, da dem Text die Verständlichketi abspricht und glaubt, für ihn sprechen zu müssen um die eigentliche Aussageabsicht zu verdeutlichen.

Ideologiekritik
Eine Ideologie spielt Menschen ein falsches Bild von der Wirklichkeit vor. Die Aufgabe der Ideologiekritik ist es nun, dies aufzudecken und auf die wahre Realität hinzuweisen.

Wirkungsgeschichte
Die Erschließung eines Textes ist ein unendlicher Porozess. Auch der Text selbst steht schon in Wechselwirkung mit anderen Texten und Interpretationen.