Mittwoch, 25. April 2007

Gedichte

Ein Bild von Karlsruhe bei Google Earth:


Ich habe ein kleines Sonett gefunden, dessen Inhalt jedoch sehr kritisch gegenüber der eigenen Form ist: von Robert Gernhardt

Sonette find ich sowas von beschissen
so eng, rigide, irgendwie nicht gut.
Es macht mich ehrlich richtig krank, zu wissen,
daß wer Sonette schreibt, daß wer den Mut

hat, heute noch so'n Scheiß zu bau'n.
Allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
das kann mir echt den ganzen Tag versau'n.
Ich hab da eine Sperre und die Wut

darüber, daß so'n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.

Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht, will's echt nicht wissen.
Ich find' Sonette unheimlich beschissen.

Sonntag, 22. April 2007

Protokoll vom 18.04.2007

18.04.2007

· Simulation einer mündlichen Prüfung (Comps)

· Vortrag Jamie Der Hexenhammer

o Inquisitor (Definition), nachzulesen bei http://de.wikipedia.org/wiki/Inquisitor

o Das Wort femina, Diskussion über den Ursprung

o Dialektik der Zeit 16./17. Jahrhundert: viele Hexenverbrennungen

o Astrologie als Pseudowissenschaft und der Hexenhammer war auch „wissenschaftlich“, unvorstellbar, wie viel durch den Glauben beeinflusst werden kann

o Wo waren die Hexenprozesse? Erst in ca. den letzten 15 Jahren viele neue Forschungen über Hexenprozesse

o Wo waren die ersten Prozesseàin Frankreich = falsch, die meisten im mitteleuropäischen Bereich…neun Millionen Hexen gestorben

o Ergebnis der Forschung: man war von falschen Daten ausgegangen, hohe Zahl nur ein Mythos; in der Nazizeit sehr beliebt, um zu zeigen, wie schrecklich die Kirche ist

o In den 60-ern/ 70-ern in der Frauenbewegung immer wieder aufgegriffen

o In Deutschland wird jetzt viel geforscht

o Hexen verkaufen sich immer gut, nicht 9 Millionen, vielleicht eher „nur“ 400.000-600.000 Hexen gestorben

· Nun lesen wir den Hexenhammer

· Es macht den Anschein der Wissenschaft

· In Afrika: „koro“ noch immer der Glaube der Männer, dass ihre Penisse verschwinden und sie dann die Hexen suchen und sie töten, um ihn wiederzuerlangen

· Warum Frauen zu dieser Zeit so gefährlich?

o Gesellschaft verändert sich, Stadt mehr Rechte in der Stadt

o Frauen als Weber, Textil, Wirtshäuser

o Sie haben Werkstätte

o Sie kann nicht mehr zu Hause arbeiten, ökonomische Macht, mehr als Männer

o Das Negative wird von der Frau weggenommen, mehr Berechtigung

o Im Mittelalter in der höfischen Gesellschaft hinter Mauern

o Hebammen, Kräuterfrauen hatten Respekt, Männer wollten diese Macht wegnehmen

o Penicillin erst ca. 1930 erfunden

o Pseudowissenschaftlich, systematisiertes Denken, aber immer noch falsch

o Autoritär, Patriarch-Denken

· Konkret Text

o Bezug zu Bibel, Cato; typisch man bezieht sich auf Autoritäten, verleiht Legitimation

o Laufend Bezugnahme auf ältere Quellen

o Was haben die Menschen geglaubt? Frauen können Penisse klauen, können Bund mit dem Teufel eingehen, was ist die Frau für ein Wesen? Sexuell triebhafter als Männer!

o Man muss an Gott glauben und ohne den Glauben ist man auch eine Hexe

o Bezug Faustus: sein Glaube war nicht da

o Was können Hexen alles machen: Menschen zu Tieren verzaubern, Penisse weghexen …

· Filmausschnitt Monty Python





Tschökes, Euer René.

Dienstag, 17. April 2007

Mittwoch, 11. April 2007

Kalenderblatt-Podcast über Wallenstein

Hier ist der Link zum bayerischen Rundfunk.

WEB: Bayerischer Rundfunk radioWissen


Und hier könnt ihr euch die Ausgabe über Wallenstein anhören:

AUDIO: Kalenderblatt vom 26.2.1634: Wallensteins Leiche wird entdeckt

Dienstag, 10. April 2007

Orientalismus (vom 28. März, siehe unten)

Die Diskussion begann mit der Frage: ,,Woran denken Sie, wenn sie das Wort ,Orient' hören?" Für uns in Amerika hat der Begriff eher etwas mit Japan oder China zu tun. Edward Said spricht in seinem Buch jedoch von dem nahen Osten: Israel, Ägypten, Palästina, usw. Das wurde klargemacht und wir haben uns in 4 Gruppen geteilt, jeder mit einer Frage:
(1) Was ist eigentlich Orientalismus? s. 1-5
(2) Was sind die Unterschieden zwischen 'pure knowledge' and 'political knowledge'?
(3) Welche Probleme tauchen auf während des Studiums der orientalischen Kulturen?
(4) Was tut Orientalismus für uns? (Was bietet er?), s. 12-13


Wir haben diskutiert, ob es möglich ist, eine andere Kultur ohne Vorurteile/Neigung zu betrachten. Obwohl man versuchen kann, alle Vorurteile zu ignorieren, bleiben sie ständig im Hintergrund. Ist das unbedingt etwas Schlechtes?
Orientalismus (d.h., unsere Vorurteile) gibt uns einen Ausgangspunkt für Forschung usw. Solange wir unsere Neigung mindestens erkennen, ist die Lage nicht so schlimm.
Orientalismus ist für uns auch wichtig, denn wir studieren, wie "die Welt der Anderen" in der frühen Neuzeit gesehen wurde.

Montag, 2. April 2007

28. März

Protokoll 28. März
von Lydia Jones geschrieben

Obwohl Dr. Lazda die Schule schwänzt um eine Konferenz zu besuchen, sind wir tapfer mit der Klasse fortgefahren. Mit Herr Wehner als unser Leiter haben die Undergraduates und Graduates folgendes zusammengemacht:

I. Mike Vins hat einen Vortrag mit Powerpoint über Hartmann Schedel gehalten.

II. Zac Sullivan hat einen Vortrag mit Powerpoint zum Thema Juden-feindlichkeit gehalten.
(Powerpoint kommt bald ins Blog!)
III. Tim Neunzig hat Reklame für Flava Fest 2007 gemacht.

IV. René Neumann hat frei über
Sebastian Munster und die Cosmographia gesprochen.
*Sebastian Munster: 1488 in Nieder-Ingelheim/Rhein-1552 in Basel
-seine Aufgabe in der Cosmographia: die ganze Welt zu beschreiben
-d.h. nicht nur Erdkunde, sondern auch Kulturen, Sprachen, Religionen usw.
*Die Cosmographia wurde 1544 geschriben mit 900 Holzschnitte und 40 Karten
-Sie war 20 Jahre in Vorbereitung
-Das Buch war sehr beliebt und es gab viele Fassungen (umgefahr 40 Editionen zw. 1544 und 1628)
-Das Buch sollte auch unterhaltsam sein
-seine Entwurf wie Amerika aussehen könnte war die Erste (und gar nicht schlecht):

-Sie können selbst vergleichen:
*Wo hat er seine Infos her?
-Er hat viel gelesen (Reiseberichte, die Bibel, Literatur), und gereist (durch Deutschland und der Schweiz). Er hat sogar an Könige geschrieben um Infos zu kriegen.
*danach haben wir uns intensiv mit einer Karte und dem Text dazu beschäftigt
*horror vacui
Angst vor "weiße Flecken" d.h. von dem Unbekannte
-Kartenränder selbst können weiße Flecken ausschließen
-Das Riesenschiff auf der rechten Seite füllt eine Wissenslücke z.B.
*was zeigt uns die Karte sonst?
-Kannibalen! Gold! Urmenschen die nakt herumlaufen! Regenwald!
-alles exotisch und anders: eine neuen Welt von deren man Neugerig und Angst hatte
V. Pause

VI. Wir sind draußen gegangen um das schöne Wetter zu genießen und Matt Wehner hat eine Diskussion über die Einleitung zu Edward Saids Buch "Orientalism" geführt. Mehr über unsere Diskussion kommt bald!

Sonntag, 1. April 2007

Protokoll - 21.03.07

mit der linken Hand von Matt geschrieben (eigentlich mit beiden getippt) ...

Die Stadt und Literatur in der Stadt

Am Anfang wurde die Frage gestellt, was uns beim Lesen gefallen hat. Die öffentliche Meinung war, dass die weltlichen Dinge am besten waren.

Hans Sachs hat ein bestimmtes Formular für seine Meisterlieder. (Siehe Einführung u. Biografie online.) Er hat mehr als 4200 Meistergesänge geschrieben. Sein Leben hat viele Ähnlichkeiten zu Dürers. Wir haben Die Meistersinger von Nürnberg in Wikipedia nachgeschlagen.

die Insel Bachi
Thema ist, "Phantasien aus der Weinflasche". Es geht um seine Traumreise nach dieser Insel und was er gesehen hat, sowohl positiv als negativ. Lektion: mehr Leute sterben durch Alkoholismus als durch Krieg. Dargestellt sind die negativen Folgen der Völlerei.

Typisch für ein Meisterlied ist: (1) Strenger Aufbau, strenge Struktur, (2) von Minnesang beeinflusst, aber alle Themen sind möglich (nicht nur Liebe usw.), (3) nicht Kunst für den Adel sondern für das Bürgertum. In die Fastnachtspiele sind die Bauern fast immer dumm. Die Menschen in der Stadt waren aber selbstbewusst, relativ reich und gebildet. Die Spiele wurden von Truppen von Spielern aufgeführt. Sie waren weltlich statt kirchlich. Fastnacht ist übrigens das Austreiben des Winters, Anfang der Fastenzeit (Lent).
Die Meistersänger waren Handwerker. Wie wurde man Meistersänger? Man musste von einem alten Meistersänger ausgebildet werden. Bei der Arbeit wurde viel gesungen. In der Gesellschaft hatte ein Meistersänger ein hohes Ansehen.

Wir haben in Brandt (Grundkurs germanistische Mediävistik/Literaturwissenschaft, das Buch von dem Walther Kurs) s. 55-72 gelesen. Die Literatur ist ein Träger von Informationen. Brandt gibt vier Thesen (s. 57), die wir kurz diskutiert haben:
(1) Sprachwissenschaft ist integraler Bestandteil der Mediävistik
(2) Mittelalterliche Literatur vermittelt Kentnisse, die kein anderer Überlieferungsträger bietet
(3) Diese Kentnisse betreffen nicht nur die Sachkultur, sondern auch mittelalterliches Denken
(4) Texte, die solche Informationen liefern, sind keine neutralen Auskunftsinstanzen, die eindeutige Auskunft auf Fragen geben, sondern müssen selbst wieder mit verschiedenen Methoden und unter verschiedenen Aspekten interpretiert - und das heißt ursprünglich: 'verdolmetscht' werden, damit man sie in ihrer Aussage einschätzen kann.

Wir haben auch für 15 Minuten debattiert, ob man "Literatur" wirklich hassen kann. Jamie war der Meinung, dass der Großteil der Literatur langweilig und nutzlos ist. Dr. Lazda sagte, man müsse interdisziplinär arbeiten, denn die Literatur sei ganz nutzvoll, nicht nur für Leute, die "Literatur" lesen müssen, sondern auch für Geografiker, Anthropologen, Historiker, usw. Die Literatur zeige uns, wie die Welt einmal war.

Wie passen diese Ideen und das Hausratbüchlein (von Hans Folz) zusammen?
(1) Viel Gesellschaft - wie man sich benehmen soll, die Rolle von Frauen, die Rollenteilung
(2) die Unterschiedlichen Berüfe - der Gläser, (siehe Liste) usw.
(3) Sozialumstände - ein Teil der Bevölkerung hatte genug Geld, diese Sachen (im Haus) zu kaufen
(4) Wie ein Haus aussieht (Zimmer usw.)

2. Teil - Tugendkatalog (solche Kataloge waren populär)
(1) Was soll der Mann können? -soll sich bilden, ein Handwerk lernen, seinem Meister treu dienen.
(2) Die Frau - soll schamhaft (coy, bashful) und züchtig (chaste) sein.

der (die?) Hausdrachen - eine Frau, die ihre Meinung sagt


Wir haben dann Schwänke von Hanz Folz (course reserve) besprochen. Jede Gruppe hat eine Geschichte zusammengefasst.

Wahrsagebeeren:
Personen: Abenteurer, 3 Juden (2+1) Wo: Frankfurter Messe Gewinner: Abenteurer, Verlierer: Juden, Moral: die Juden sind töricht und dunkel, geht nur zum richtigen Arzt!

Die halbe Bierne:
Ein Baure bleibt ein Bauer und sie bleiben immer dumm. Die Adligen sind nicht besser.

Die Hose:
Verlierer: der Mann. Frauen arbeiten zusammen und betrügen die Männer. Wo: Basel. Frauen werden positiv bezeichnet. ("Sie ist in Ordnung.")

Ein Schwank darf so charakterisiert werden:
  • kurze Geschichte
  • komisch
  • moral
  • gesellschaftskritisch
  • von Handwerkern geschrieben
  • derbe (bawdy) Humor / Sprache
  • es gibt einen Hohepunkt und einen Wendepunkt